Thomas Sørensen kam 2020 als Projektmanager zu ALDI Dänemark. Als Einzelhändler durch und durch sowie bekennender „Daten-Nerd“ widmete er sich schnell dem Workforce Management (WFM) des Unternehmens.
Zu jenem Zeitpunkt bestand das WFM aus einem Mix aus Pen & Paper und einem Zeiterfassungssystem. Dies hatte negative Auswirkungen auf insbesondere zwei Schlüsselbereiche.
Sie möchten wissen, was genau sich hinter WFM versteckt? Die Definition, Ziele und Benefits finden Sie in unserem Artikel „Was ist Workforce Management"
Mitarbeiterfluktuation
Die Mitarbeiterbindung ist für viele Retailer ein immerwährendes Problem. Auch bei ALDI war dies nicht anders. Ganz im Gegenteil. Die Fluktuation war bei dem Einzelhandelsgiganten sogar „höher als der Branchendurchschnitt.“
Laut Thomas war das Zeiterfassungssystem des Unternehmens ein wahrscheinlicher Mitverursacher.
„Das System rundete die Arbeitszeiten auf und ab. Zudem konnte es geleistete Überstunden nach dänischen Vorschriften nicht korrekt erfassen.“
Eine Herausforderung für ALDIs Lohnbuchhaltung. Denn das Team vergeudete viel Zeit mit der dreifachen Überprüfung von geleisteten Arbeitsstunden und der Verfolgung von Unregelmäßigkeiten.
Überdies war das Lohn- und Gehaltssystem für die Mitarbeitenden nicht transparent genug. Hatten sie eine Frage zu ihren Lohnabrechnungen, mussten sie die Personalabteilung anrufen. Diese wiederum musste die Fragen manuell anhand von Spreadsheets oder Zetteln überprüfen.
Für eine junge Belegschaft, die es gewohnt ist, alles sofort per Smartphone zu erledigen, entsprach dies nicht den Erwartungen.
Die alltäglichen Prozesse der Manager
In ihrem Arbeitsalltag verbrachten die Filialverantwortlichen sehr viel Zeit mit banalen Aufgaben. Beispielsweise, wenn sich Mitarbeitende krankmeldeten.
„Um Ersatz zu finden, mussten die Filialverantwortlichen die Verkaufsfläche verlassen und ins Büro gehen. Sie verschickten E-Mails oder tätigten Anrufe und kehrten danach auf die Fläche zurück. 10 Minuten später gingen sie erneut ins Büro, um nach Antworten zu schauen“, sagt Thomas.
„Wenn sich jemand fand, mussten sie sich in das System einloggen, die Ladezeiten der Seiten abwarten und die Dienständerung manuell erfassen. Der ganze Vorgang konnte eine halbe Stunde in Anspruch nehmen“, fügt er hinzu.
Und das nur für eine einzige Person.
„Wenn man bedenkt, wie viele ALDI-Angestellte es in ganz Dänemark gibt ... nun, man kann sich vorstellen, wie viel Zeit die Manager mit solchen Verwaltungsaufgaben verschwendet haben.“